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Neurobiologie: Hören

Ein Team um Benedikt Grothe zeigt erstmals, wie dynamisch das menschliche Gehör Schallquellen ortet.

30.05.2018

Auszug aus der LMU-Pressemeldung vom 30.05.2018:

Hörend den Raum erschließen

Benedikt Grothe erforscht mit seinem Team die neuronalen Mechanismen beim Hören. In seiner neuesten Arbeit zeigt der LMU-Neurowissenschaftler erstmals, wie dynamisch das menschliche Gehör Schallquellen ortet. Die Ergebnisse widersprechen der bisherigen Vorstellung, wonach Menschen beim Hören Geräusche absolut lokalisieren. „Unsere Studie wird zu einem Paradigmenwechsel im Verständnis räumlichen Hörens führen“, sagt Benedikt Grothe. Die Ergebnisse sind aktuell in der Fachzeitschrift Scientific Reports veröffentlicht.

Beim Hören werden akustische Signale über Nervenzellen im Innenohr ins Gehirn transportiert und dort in neuronalen Schaltkreisen verarbeitet. Um Schallquellen richtig zu orten, wird die zeitliche Differenz ausgewertet, mit der das schallzugewandte Ohr dasselbe Geräusch früher empfängt als das schallabgewandte Ohr. Das gelingt auf Mikrosekunden genau, wie unter anderem eine von der Forschergruppe um Benedikt Grothe und Michael Pecka jüngst in Nature Communication veröffentlichte Studie zeigte, die einen zuvor unbekannter zellulären Mechanismus des Richtungshörens beschreibt. Doch sobald auf einen Ton ein zweiter folgt, kommt es zu „merkwürdigen Adaptionsprozessen“, sagt Benedikt Grothe. „Es fällt uns schwer, auf den zweiten Ton zu achten und ihn richtig zu orten.“

Zur vollständigen LMU-Pressemeldung